Buhl, Franz Armand (1837-1896)
BUHL, Franz Armand, Dr. phil., Reichsrat, Weingutsbesitzer, Reichstagsabgeordneter, Vizepräsident des Deutschen Weinbauvereins. * 2.8.1837 in Ettlingen/Baden, † 5.3.1896 in Deidesheim. Va.: Franz Peter Buhl (1809−1862); Mu.: Josephine Jordan aus Deidesheim. verh. 1865 mit Julie Schellhorn-Wallbillich aus Forst.
Studierte in Lübeck und Heidelberg, bevor er 1863 das elterliche Weingut übernahm. Ausgestattet mit hervorragendem Fachwissen setzte sich B. in den Berufsverbänden sowie politisch als Parlamentarier für die Interessen des Weinbaues und des Berufsstandes ein. B. war 1874 Mitbegründer des Deutschen Weinbau-Vereins, zugleich 1. Vizepräsident. Während der wichtigen Aufbaujahre zeichnete er 1879−91 als geschäftsführender Präsident verantwortlich. B. betätigte sich als Aufsichtskommissar bei den Reblausuntersuchungen und setzte fliegende Untersuchungskolonnen ein. Geschätzt waren seine Kenntnisse als Parlamentarier bes. im Reichstag, dem B. als Abgeordneter 1871−93 angehörte. 1887−90 nahm er das Amt des Vizepräsidenten wahr. In der Zeit 1877−85 war B. auch Mitglied des Pfälzischen Landtags, 1882−85 Präsident desselben. Auf die Mitwirkung von B. gehen im Reichstag bes. die Verabschiedung der Verordnung 1873 über den Rebenverkehr wegen der Reblausverbreitung und 1883 das erste Reblausgesetz zurück. 1892 war er bes. bei der Abfassung des 1. Deutschen Weingesetzes beteiligt, wo er sich bes. für das Verbot der Fälschungen einsetzte. Ihm werden die ersten Warmfüllungen zur Stabilisierung der Auslesen, die für die Eröffnung des Suezkanals abgefüllt wurden, zugeschrieben.
Veröffentlichungen:
• Pfälzischer Weinbau. In: Die Landwirtschaft in Bayern. Denkschrift, nach amtlichen Quellen bearb., München 1890, S. 264−273.
Quellen:
• Morio in Klingner: Die Pfalz am Rhein und ihre Weine. Bad Dürkheim 1927, S. 15 f.
• K. Müller: Weinbau-Lexikon, Berlin 1930.
• H. W. Dahlen: Weinbaukongreß Neustadt 1895, S. 153−160.
Autor:
Schu.