Bürklin, Albert (1907-1979)
BÜRKLIN, Albert, Dr. Ökonomierat, Weingutsbesitzer. * 24.8.1907 in Wachenheim, † 2.10.1979 ebd. Va.: Ludwig Bürklin (Neffe von Geheimrat Dr. Albert Bürklin (1844−1924) und Frau Luise Wolf (1848−1882); Mu.: Paula Neuffer (1882−1965). Da Ludwig Bürklin 1918 im Kriege an der Somme fiel, erhielt sein ältester Sohn vom Großonkel Geheimrat Dr. Albert Bürklin, der kinderlos starb, das Weingut. verh. 1958 mit Jutta von Hülsen, 2 Töchter.
B. zählt zu den Männern der ersten Stunde, die sich nach dem Krieg um den Wiederaufbau der beruflichen Selbstverwaltung bemühten. Bereits 1947 konnte die pfälzische Bauern- und Winzerschaft neu beginnen, B. gehörte ihr als Vizepräsident bis 1971 an. Auf seine Initiative wurde im gleichen Jahr der Winzerverband Rheinpfalz e.V. gegründet, den er bis 1965 mit glücklicher Hand leitete. Als Ehrenmitglied stand er noch viele Jahre beratend zur Verfügung. Auch den Wiederaufbau der landwirtschaftl. Selbstverwaltung hat B. maßgeblich mitgeprägt. Er gehörte der ehemaligen Landw.-Kammer der Pfalz seit der Konstituierung 1949 als Mitglied des Vorstandes und mehrerer Fachausschüsse an. Auch der neu errichteten Landw.-Kammer Rheinland-Pfalz diente er 1970−75 als Mitglied der Vollversammlung und bei der Arbeit in den Fachausschüssen. Sein Hauptanliegen war die Weinbau- und Weinwirtschaftspolitik. So war B. seit 1949 Vors. der Arbeitsgemeinschaft der Weinbauverbände von Rheinland-Pfalz. Zahlreiche Landesgesetze hat er mitberaten und beeinflusst. B. war Mitbegründer des Deutschen Weinbauverbandes in den Nachkriegsjahren und nahm bis 1974 Aufgaben als Vizepräsident wahr, anschl. Ernennung zum Ehrenmitglied. Viele Jahre war B. deutscher Delegierter beim Internationalen Weinamt in Paris. B. bekleidete noch zahlr. andere Ehrenämter. So war er Mitglied im Aufsichtsrat des Stabilisierungsfonds für Wein und Mitgl. des Aufsichtsrates des Deutschen Weininstituts. Die Schaffung des Gütezeichens Deutsches Weinsiegel ist maßgeblich auf seine Initiative zurückzuführen. B. war mit seinem Betrieb offen für den Weinbau und die Ausbildung des weinbaulichen Nachwuchses, was zu seiner Achtung und Hochschätzung beitrug. Von den Ehrungen und Auszeichnungen ist hier das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und die Große Goldene Medaille der Landwirtschaftskammer für Verdienste um die Landwirtschaft und den Weinbau zu nennen. Das Land zeichnete ihn mit der Ernennung zum Ökonomierat aus.
Literatur: Ökonomierat Dr. Albert Bürklin verstorben. In: Der Deutsche Weinbau 29/1979.
Autor: Cl.