Broicher, Kurt (1906-1981)

BROICHER, Kurt, Regierungsdirektor, Dozent für Betriebslehre. * 21.1.1906 in Sobernheim, † 23.8.1981 in Timmendorfer Strand. Va.: Adolf Broicher, Landgerichtspräsident; Mu.: Maria Boller, 4 Söhne. verh. 3.10.1938 mit Hildegard Ulrich, * 18.6.1911 in Königsberg.

Gymnasium zuletzt in Münster mit Abitur 1927. Von 1928−38 mit Unterbrechung durch Landw. Praxis (Landwirtschaftsgehilfenprüfung) Studium Jura und Landwirtschaft in Tübingen, Münster, Halle und Bonn. Als Diplom-Landwirt Einsatz bei der Landesbauernschaft Rheinland und der Kreisbauernschaft Cochem-Zell, Rees-Dinslaken und Neuwied. 1947 Übernahme als Landwirtschaftslehrer in den Staatsdienst mit Versetzung an die Weinbauschule in Bullay. 1949−56 Dozent für Betriebslehre an der Höheren Landbau- und Weinbauschule in Bad Kreuznach. In dieser Zeit zusammen mit W. Nicke erste umfassende Darstellung der weinbaulichen Betriebslehre. 1957 übernahm B. als Direktor die LLVA für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft in Ahrweiler mit Weinbaudomäne Marienthal, die er bis zu seiner vorgezogenen Pensionierung 1970 leitete. B. hatte starke landw. und weinbauliche Wurzeln. Sein Vater kam aus einer alten Bauern- und Winzerfamilie in Sinzig (Kreis Ahrweiler), seine Mutter aus einer Rheingauer Winzerfamilie. Er war ein praktizierender Katholik, was ihm in den 30er Jahren zum Nachteil gereichte. Zur Entwicklung des Ahrweinbaues setzte sich Broicher entschlossen für die Weinbergsflurbereinigung, den planmäßigen Wiederaufbau mit traditionellen roten Rebsorten und der züchterischen Verbesserung der Früh- und Spätburgunder sowie der Prüfung der Deckrotweinsorten ein. Diese Bemühungen waren gekoppelt mit einer Verbesserung der Imagepflege für den Ahrrotwein inner- und außerhalb des Gebietes. Dieses trug sehr zu seinem Ansehen und der allgemeinen Wertschätzung bei.

Veröffentlichungen: Broicher-Nicke: Grundlagen weinbaulicher Betriebswirtschaft. 168 S. Verlag Joh. Wagner & Söhne, Frankfurt 1954.

Literatur: Nach Auskünften und Rückfragen bei der Fam. − Weinberg und Keller, B.1, 1954, S. 316.

Autor: Ue.

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