Blankenhorn, Ernst (1853-1917)

Dr. Ernst Blankenhorn

Ernst BLANKENHORN – Dr. phil., Kommerzienrat, Weingutsbesitzer.
* 14.6.1853 in Müllheim/Baden;
† 19.5.1917 in Müllheim/Baden.
Ehe mit Bertha Ida Blankenhorn aus Schliengen; 2 Kinder (Dr. Hugo Blankenhorn, Hertha Becker).

Die Eltern von Ernst Blankenhorn und Adolph Blankenhorn waren Geschwister und 1842 Mitbegründer des Weingutes Blankenhornsberg bei Ihringen am Kaiserstuhl.
Ernst Blankenhorn besuchte die höhere Bürgerschule in Freiburg und begann Ende 1869 das Studium der Landwirtschaft am Polytechnikum in Karlsruhe und der Naturwissenschaften in Leipzig, wo er mit seiner Arbeit "Einwirkung von Sulfocyansäure auf Alkohole" promoviert wurde.
Danach betrieb er das umfangreiche Weingut seiner Eltern. Auf Grund seiner großen Sachkenntnis im Weinbau und seiner Gründlichkeit war er ein gesuchter Berater und Vertreter aller weinbaulichen Belange. So brachte er seine Kenntnisse in die Badische Landwirtschaftskammer und den Badischen Weinbauverein ein, vertrat den Weinbau als Landtagsabgeordneter in der II. Badischen Kammer von 1895−1909 in Karlsruhe sowie als Reichstagsabgeordneter der national-liberalen Partei im Berliner Reichstag von 1887−1890 und von 1893 bis zu seinem Tode im Jahr 1917.
Als Vorsitzender der Kommission zur Beratung der Weingesetze von 1901 und von 1908/09 setzte er sich besonders für den Naturwein und dessen rechtliche Umsetzungen sowie in den Zolltarif- und Handelsvertragskommissionen für den nationalen Schutz des deutschen Weines ein. Desgleichen verdient sein Einsatz als Vorsitzender der Kommission zur Beratung des Reblausgesetzes 1903−1904 hervorgehoben zu werden.
1896−1908 war er 2. Vizepräsident,
1907−1916 1. Vizepräsident des Deutschen Weinbauvereins bzw. -verbandes.
Seiner Heimatstadt Müllheim stand er von 1890−1899 als Bürgermeister vor und wurde deren Ehrenbürger sowie Ehrenbürger des Kurortes Badenweiler.
Seine fachliche Wertschätzung geht auch aus seiner Mitgliedschaft als Kreisrat und stellvertretender Vorsitzender des Kreisrats Lörrach sowie als Mitglied im Eisenbahnrat hervor.

Ehrungen:
• Der Großherzog von Baden ehrte ihn mit dem Orden vom Zähringer Löwen II. Klasse, 1891, und I. Klasse, 1899.
• 1915 wurde er zum Ehrenmitglied des Deutschen Weinbauverbandes ernannt.

Quellen:
• Fischer, F.: Der Weinbau im Markgräflerland. Müllheim 1929.
• Claus, P.; Nickenig, R.: 125 Jahre Deutscher Weinbauverband. Hrsg.: Deutscher Weinbauverband, Bonn 1999.
• Eigene Recherchen.

Autor:
Dr. Günter Schruft, Freiburg