Becker, Werner (1918-1998)

BECKER, Werner, Dr. rer. pol., Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes (1954−86). * 12.6.1918 in Eitorf/Sieg, † 20.1.1998 in Linz/Rhein. Va.: Christian, Weinhändler und Brenner in Linz; Mu.: Katharina. verh. 1943 mit Eleonore, geb. Beute, 2 Töchter.

Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums in Linz/Rhein, mit Abitur 1937, leistete B. Arbeitsdienst und Kriegsdienst, der mit einer kurzen Gefangenschaft 1945 endete. Von Herbst 1945 an studierte er Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Jura an der Universität in Köln. Zum Abschluss 1948 als Diplomkaufmann 1950 die Promotion zum Dr. rer. pol. Die enge Verbindung seines Elternhauses zum Weinbau führte 1949-51 zur Übernahme der Geschäftsführung einer Weinkellerei an der Mosel. Doch bereits 1951 wechselte er als Referent zum Deutschen Weinbauverband. Nach dem Tod von Dr. Wilhelm Heuckmann übernahm er im Mai 1954 die Geschäftsführung und wurde am 1.1.1955 zum Generalsekretär berufen, eine Aufgabe, die er erfolgreich bis zu seiner Pensionierung 1986 ausführte. Während dieser Zeit hat er zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben auf europäischer und internationaler Ebene zum Nutzen des Deutschen Weinbaus wahrgenommen. Er war ein einflussreicher Berater in Bonn, in Brüssel und beim OIV in Paris. Das Weingesetz von 1969/71 war mit sein Werk. Als Mitglied des Beratenden Ausschusses der EU-Kommission nahm er Einfluss auf die Ausgestaltung des europäischen Weinrechts. Im Internationalen Amt für Rebe und Wein (OIV) war er viele Jahre, zuletzt als Präsident der Ökonomie-Kommission, tätig. Mit großem Engagement widmete sich B. der Verbesserung der Marktstruktur und der Absatzförderung deutscher Weine. Er war Mitbegründer des Stabilisierungsfonds für Wein, später Deutscher Weinfonds, dessen Arbeit er viele Jahre als Mitglied des Aufsichts- und Verwaltungsrates maßgeblich begleitete. Er unterstützte auch die Arbeiten des Schutzverbandes Deutscher Wein und übernahm für mehrere Jahre den Vorsitz. Zu Beckers großen Leistungen gehörten der Aufbau und die Abwicklung der Internationalen Ausstellung für Weinbau und Kellerwirtschaft INTERVITIS in Verbindung mit den Weinbaukongressen. Becker nahm in zahlreichen Vorträgen und Publikationen zur Weinbaupolitik im Inland und im Ausland Stellung, ebenso auch zum nationalen und internationalen Weinrecht. Besonders geschätzt waren auch seine Leitartikel im DWV-Organ "Der deutsche Weinbau". Seine fachliche Kompetenz war immer wieder gefragt. Dazu kamen seine Kontaktfreude und sein Humor, womit er viele Freunde gewann. Für seine Verdienste um den deutschen und internationalen Weinbau erhielt B. zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. So war er Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Großen silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich, Commandeur de l'Ordre de Mérite du Grand Duché de Luxembourg, Officier de l'Ordre du Mérite Agricole de France und weiterer hoher Auszeichnungen. So ehrte ihn 1991 der Badische Weinbauverband mit der Adolph Blankenhorn-Medaille. Wer über 30 Jahre die Entwicklung geprägt hat, wird auch in Zukunft in Erinnerung bleiben.

Autor: Ni./Cl.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.