Bär, P. Hermann (1742-1814)
BÄR, P. Hermann (Joh. Bapt.) O.Cist., Bursarius der Zisterzienserabtei Eberbach. * 1.1.1742 in Oberolm bei Mainz, † 24.10.1814 in Mainz. Va.: Joh. Adam, Bauer; Mu.: Anna Maria Weber verw. Kemmerer.
1760 Eintritt als Novize in Eberbach, 1761 Profess. Nach Priesterweihe mit dem Amt des Bursars betraut, der bis zur Säkularisation (1802) die Finanzen des Klosters verwaltete. Daneben systematische Ordnung des Archivs und umfangreiche Materialsammlung zu einer kritischen Geschichte der Abtei und des Rheingaus. Dass darin der Weinbau eine führende Rolle spielt, ist bei der Bedeutung Eberbachs für die Weinkultur selbstverständlich. Auseinandersetzung − z.T. im Gegensatz zu von Vorster (s. dort) − mit der Weinbaugeschichte und dem frühen Übergang vom Rot- zum Weißweinanbau und damit der Sortenfrage. Der "schier durchaus eingeführte Rießling" verdient, durch Selektion leistungsfähig erhalten, den Vorzug. Eine genaue Marktanalyse plädiert für den freien Verkauf ausgereifter Weine statt des alten Marktzwanges mit den Gabelungen. Die Bedeutung von fränkisch und hunnisch und die gesundheitliche Wirkung des Rheinweins werden diskutiert, herausgestellt die Beispielfunktion der beiden Klöster Eberbach und Johannisberg.
Veröffentlichungen: Beiträge zur Mainzer Geschichte der mittl. Zeiten. II. Stück: Natürliche Beschaffenheit und Kultur des Rheingaus in mittleren Zeiten. Mainz 1790. − Geschichte der Abtei Eberbach im Rheingau, hrsg. von Karl Rossel. Wiesbaden I. 1855, II. 1858.
Literatur: Johannes Hau: Hermann Johann Bär, in: Nassauische Lebensbilder Bd. 3, Wiesbaden 1948. − Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Wiesbaden 1985.
Autor: Sta.