Reh, Herbert (1930 – 2016)
Herbert REH - Weinkaufmann
* 31.Juli 1930 in Leiwen/Mosel
† 03. September 2016 ebd.
⚭ seit 1966 mit Veronica Reh, geb. Göhring
Keine Kinder
Bereits in jungen Jahren wollte Herbert Reh Weinkaufmann werden und in die Fußstapfen seines Vaters treten. Sein Vater Franz Reh (1903-1973) zählte zu den Pionieren des modernen Weinbaus und Weinhandels an der Mosel. Nach der Volksschule besuchte H. Reh das Pädagogium in Bad Godesberg und absolvierte anschließend eine Lehre in der von seinem Vater gegründeten Weinkellerei und Weinhandlung in Leiwen. Es folgten ein Volontariat bei der Deutschen Bank und Tätigkeiten auf Weingütern in Burgund und Bordeaux. Er wurde von seinem Vater beauftragt, das Auslandsweingeschäft auf- und auszubauen. Nach dem Tod seines Vaters 1970 übernahm Herbert R. die Leitung des Unternehmens, das er zu einer der führenden Exportkellereien deutscher Weine entwickelte. Da er und seine Frau Veronica keine eigenen Nachkommen hatten, verkaufte er das Unternehmen an seinen Cousin Carl Reh, blieb aber bis 2005 noch in der Geschäftsführung.
Da H. Reh ein hohes Ansehen in der Branche genoss, wurden ihm viele Ehrenämter angetragen. In mehr als 20 Jahren hat er sich als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Trier um die wirtschaftlichen Belange seiner Heimat verdient gemacht. 27 Jahre lang war er Vorsitzender des IHK-Weinausschusses. Auch im Verband der Weinkellereien Mosel und des Bundesverbandes der Weinkellereien und des Weinfachhandels sowie des Verbandes deutscher Weinexporteure war er an führender Stelle tätig. Sein Wort hatte Gewicht. Er war ein Brückenbildner in der deutschen Weinbranche und ein wesentlicher Initiator des Forums der deutschen Weinwirtschaft. Vorstandstätigkeiten in der Weinwerbung an der Mosel und sein gestaltendes Mitwirken im Weinwirtschaftsrat Mosel und an Gesprächsrunden in den Fachministerien auf Bundes- und Landesebene rundeten sein Engagement innerhalb der Branche ab.
Seine Marktkenntnis, seine ausgleichende Art und sein menschlicher Umgang haben ihn stets zu einem gefragten Ratgeber und Vermittler gemacht. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er die „Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung“, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Sie kauften eine Villa in Trier und stellten sie als Hospizhaus zur Verfügung. Ihre Stiftung unterstützt Schul- und Therapieprojekte, engagiert sich in der Jugend- und Altenhilfe und fördert die Wissenschaft. Sie ist ein Symbol ihrer gelebten sozialen Einstellung und der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. „Die Menschen mochten ihn“, hieß es in einem der zahlreichen Nachrufe. Zu Recht.
Ehrungen:
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Ehrenvorsitzender des IHK-Weinausschusses
Quelle:
Mitteilungen des Bundesverbandes der Weinkellereien (Geschäftsführer Peter Rotthaus) und der IHK Trier (Albrecht Ehses Geschäftsführer International und Wein)
Autor:
Dr. Rudolf Nickenig, Remagen
Abbildungsnachweis:
Bundesverband der Weinkellereien e.V.