Hartrath, Medard (1858 – 1928)
Medard Hartrath – Apotheker und Weinhändler
* 12. April 1858 in Vallendar, † 11. September 1928 in Trier
Medard Hartrath machte sein Abitur in Trier, studierte in München und Freiburg und war zunächst Apotheker in Borghost (Westfalen). Eine erstaunliche Mobilität in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In 1878 erwarb er das Weingut Charlottenau in Trier und konzentrierte sich ganz auf den Weinbau und Weinhandel. Er war maßgeblich an der Gründung des Trierer Weinhändlervereins im Jahr 1898 beteiligt und wurde für mehr als 25 Jahre lang dessen Vorsitzender. Außerdem gehörte er der Industrie- und Handelskammer Trier an und war Mitglied des Deutschen Weinbauvereins (DWV). Politisch war er in der Zentrumspartei aktiv und war von 1905-1922 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Lange Jahre war er dort Vorsitzender der Zentrumsfraktion. 1912 wurde er im Wahlkreis Trier – Stadt in den Reichstag gewählt, dem er bis 1918 angehörte. Er war ein einflussreicher Politiker: Während der Waffenstillstandsverhandlungen am Ende des ersten Weltkrieges holte der Vorsitzende der deutschen Delegation, Staatssekretär Matthias Erzberger, anonym Rat bei Hartrath.
Quellen:
Monz, Heinz (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier (2000)
Rheinland-Pfälzische Personendatenbank
Autor:
Dr. Rudolf Nickenig
Abbildung: Medard Hartrath; aus: Bureau des Reichstags (Hg.): Reichstags-Handbuch, 13. Legislaturperiode, Berlin 1912, S. 473.
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