Baden, Karl-Friedrich Markgraf von (1728-1811)

Karl-Friedrich Markgraf von Baden
Porträt von 1803
(Quelle: WIKIPEDIA)

Karl-Friedrich Markgraf von BADEN − Regent, Kurfürst, Pfalzgraf, Landgraf, Großherzog.
* 22.11.1728 in Karlsruhe;
† 10.6.1811 in Karlsruhe.
1. Ehe 1783 mit Caroline Louise von Hessen-Darmstadt, 3 Söhne.
2. Ehe mit Louise Caroline Geyer von Geyersberg (1796 als Gräfin von Hochberg in den Reichsgrafenstand erhoben), 3 Söhne.

Als Enkel von Markgraf Karl Wilhelm von Baden (1679−1738) übernahm er 18-jährig 1746 die Regentschaft. Er war sehr fortschrittlich und reformfreudig: Einführung der Volksschulpflicht, Gründung von Seminaren zur Lehrer- und Pfarrerausbildung, 1767 Abschaffung der Folter, Einstellung der Hexenprozesse, Abschaffung verstümmelnder Strafen, Verbot unterirdischer Gefängnisse. Hinrichtung von Verurteilten nur noch durch Enthauptung.
Eine Entscheidung von großer Bedeutung war 1783 die Aufhebung der Leibeigenschaft.
Eine kluge Politik während der napoleonischen Jahre brachte ihm große Landgewinne ein.
1803 Erhebung zum Kurfürsten, seit 1806 Großherzog von Baden.
Karl Friedrich setzte sich sehr für die Förderung des Weinbaus in Baden ein. So sandte er badische Winzer nach Burgund, in die Champagne, an die Mosel und in den Rheingau, um die dortigen Verhältnisse kennenzulernen und sie dem heimischen Weinbau nutzbar zu machen. Er veranlasste für die Ausweitung des Gutedelanbaus die Einfuhr von Vermehrungsmaterial, vorwiegend aus der Schweiz, der Gegend von Vevey am Genfer See. Daher im Volksmund auch die Bezeichnung "Viviser".
Mehrere Verordnungen und Empfehlungen dienten der Verbesserung der Qualität, so: keine Reben in Frost- und Nordlagen, kein Mischsatz, Pflanzung in Zeilen mit ausreichendem Abstand, Entfernung der Obstbäume aus dem Rebgelände, Terrassierung der steilen Hanglagen und bessere Düngung sowie spätere Lese.
Mit Recht wird er als der Initiator des Qualitätsweinbaus in Baden angesehen.

Quellen:
• Ricker, Leo Alexander: Freiburg − aus der Geschichte einer Stadt. Verlag G. Braun, Karlsruhe 1964.
• Müller, Karl: Geschichte des badischen Weinbaus. Lahr 1938 und 1953. Schoene Nr. 8570 und Schoene Nr. 8571
• Müller, Karl: Weinbaulexikon. Verlag Parey, Berlin 1928. Schoene Nr. 439
• Bassermann-Jordan, F. v.: Geschichte des Weinbaus. Frankfurt a.M. 1923. Schoene Nr. 1646
WIKIPEDIA

Autoren:
Prof. Dr. Bruno Götz, Staufen; Dr. Wolfgang Thomann, Ingelheim

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