Madel, Waldemar (1912-2002)

Prof. Dr. Waldemar Madel

Waldemar MADEL − Prof. Dr. rer. nat., Zoologe und Wissenschaftler.
* 27.3.1912 in Berlin-Pankow;
† 26.4.2002 in Ingelheim am Rhein.
Vater: Willi Madel (Kaufmann);
Mutter: Charlotte Springer.
Ehe mit Alice Uhlig; 2 Töchter, 3 Söhne.

Auf Anraten des Vaters absolvierte Madel nach dem Abitur zunächst eine Gärtnerlehre, die für das Studium und sein ganzes Leben befruchtend war.
1932−1936 naturwissenschaftliches Studium (Zoologie, Botanik, Chemie, Geologie und Philosophie). Über das Hauptfach Zoologie hinaus hörte er auch Vorlesungen bei Prof. Appel an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
V. Lengerken übertrug ihm nach dem Examen 1937 die Einrichtung der Auskunftstelle für Schädlingsbekämpfung. In dieser Zeit konnte er Kontakte zur ehemaligen Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BRA) knüpfen.
Im Zweiten Weltkrieg war er nach anfänglichem Frontdienst auf den südlichen Kriegsschauplätzen mit entomologischen Spezialaufgaben in der Abwehr von Malaria, Fleckfieber und der Pest tätig. Während dieser Zeit konnte er sich 1944 habilitieren. Kurze Gefangenschaft.
1946 Aufgabe in der französischen Besatzungszone in der Bekämpfung der Kartoffelkäfer. Hier gründete er zusammen mit E. Ulmann in Staufen eine Feldversuchsstation, die er auch leitete. Während dieser Zeit kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Forstzoologischen Institut der Universität Freiburg auf dem Gebiet der natürlichen Lockstoffe bei Forstinsekten.
Die Verbindung mit Bruno Götz führte 1949 zur gemeinsamen Herausgabe des ersten Deutschen Weinbau-Jahrbuches.
1947 sollte eine Begegnung mit Dr. Ernst Boehringer, Ingelheim, für seinen weiteren Lebensweg entscheidend sein. Über den Vertrag einer freien Mitarbeit führte die Zusammenarbeit zur Anstellung bei der Fa. CH. Boehringer, wo ihm in der wissenschaftlichen Abteilung der Aufbau eines Pflanzenschutz-Laboratoriums übertragen wurde. Nach der Übersiedlung 1950 nach Ingelheim erfolgte unter seiner Leitung der Ausbau der Forschungs- und Versuchsstation zur Entwicklung und Prüfung neuer Präparate. Hinzu kamen die Beratung und Erkundung der Absatzmöglichkeiten weltweit. Das führte zu vielen Auslandsreisen und 1964 zur Übernahme der Mitgeschäftsführung.
Er blieb trotz aller Belastung als Wissenschaftler der Zoologie verbunden. Bereits 1954 hatte er sich für das Fach "Angewandte Zoologie" nach Mainz umhabilitieren können. So konnte er 20 Schüler zu Doktorarbeiten in der Biologischen Station der Fa. Boehringer und Sohn/Cela in Schwabenheim vermitteln.
1964 wurde er von der Universität Mainz zum apl. Professor ernannt.
1968−76 gehörte er dem wissenschaftlichen Beirat der Biologischen Bundesanstalt (BBA) an.

Ehrung:
Seine großen Verdienste um die Weinkultur ehrte die Gesellschaft für Geschichte des Weines 2000 mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.

Veröffentlichungen:
Er kann über 100 Publikationen vorweisen, dazu viele Vorträge. Dies besonders als Mitherausgeber "Angewandte Zoologie" sowie in entomologischen Gesellschaften des In- und Auslandes.
• Über 50 Jahre war er Mitherausgeber des Deutschen Weinbau-Jahrbuches, wobei ihm seine Frau Alice eine wertvolle Hilfe war – siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen:
• Werner Reichmuth: Zum 60. Geburtstag von Waldemar Madel. In: Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes. Nr. 24, 1972, S. 79−80.
• Heimatjahrbuch 1999 des Landkreises Mainz-Bingen: Prof. Waldemar Madel.
• Deutsches Weinbau-Jahrbuch.
• Seit den 60er Jahren persönlich bekannt.

Autor:
Prof. Dr. Paul Claus, Geisenheim

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