Kannenberg, Joachim (1929-1995)

Joachim KANNENBERG - Dr. sc. agr., Dipl.-Agraringenieur.
* 21.4.1929 in Neuhammerstein, Krs. Lauenburg/Pommern; † 21.8.1995 in Staufen-Grunern.
Vater: Prof. Dr. Heinrich Kannenberg.
Ehe seit 2.1.1964 mit Christa Hallensleben; 3 Kinder.

Nach dem infolge Kriegs- und Nachkriegszeit mehrfach unterbrochenen Besuch der Oberschule und 1949 abgelegten Abitur hat K. ab 1.4.1949 eine landwirtschaftliche Lehre mit Gehilfenprüfung am 21.3.1951 abgeleistet. 1951 begann K. das Studium der Agrarwissenschaften mit Fachrichtung "Pflanzliche Produktion" an der Universität Göttingen, wo er am 3.11.1954 die Prüfung zum Diplom-Agraringenieur ablegte und am 22.5.1958 zum Dr. sc. agr. promoviert wurde. Nach einer Forschungsassistenz bei Prof. Dr. Gliemeroth am Institut für Pflanzenbau in Göttingen von 1958−1960 wurde K. 1960−64 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Württembergischen Landesanstalt für Landwirtschaftliche Chemie im Fachbereich Bodenchemie der Landwirtschaftlichen Hochschule in Stuttgart-Hohenheim bei Prof. Dr. Wöhlbier. Von Mai 1964 bis Juni 1972 war K. im Auftrage der GAWI im Rahmen der deutschen technischen Entwicklungshilfe als landwirtschaftlicher Sachverständiger für Bodenkunde, Pflanzenernährung, Düngung und Bodenfruchtbarkeit am Institut National de la Recherche Agronomique de Tunisie zunächst in Beja, später in Ariana/Tunesien tätig. Zum 1.9.1972 trat er in das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg ein, um dort eine neue Abteilung für Bodenkunde und Rebenernährung aufzubauen und zu leiten. 1974 Reg. Landwirtschaftsrat, 1979 Oberreg. Landwirtschaftsrat. Ende April 1994 trat er in den Ruhestand. Die weinbaulichen Arbeitsgebiete von K. lagen u.a. in Studien zur Chlorose und Stiellähme, in Untersuchungen zum Ein- und Austrag von Nährstoffen, besonders von Nitrat, im Boden, in Kurzzeit- und Dauerbegrünungsversuchen und solchen zur Bedeutung von Leguminosen als biologische Stickstoff-Düngungsquelle. K. war stets bemüht, durch geeignete Bodenbewirtschaftungsmaßnahmen Umweltbelastungen zu vermeiden und Voraussetzungen für einen umweltschonenden Weinbau zu schaffen bei Erhalt hoher Weinqualitäten.

Veröffentlichungen:
• Untersuchung und Verwendung von Traubentrestern im Weinbau. In: Wein-Wissenschaft 39. 1984, S. 388−394 (zus. m. W. Scholl).
• Erste Ergebnisse zum Einsatz eines stabilisierten Stickstoffdüngers im Weinbau. In: Wein-Wissenschaft 42. 1987, S. 179−184.
• Beitrag zur Blattanalyse im Rebbau als Hilfsmittel zur Diagnose des Stickstoffbedarfs. In: Mittg. Klosterneuburg 40. 1990, S. 23−28. 
• Ergebnisse langjähriger Stickstoffdüngung bei Reben unter Berücksichtigung von Boden-Rest-Nmin-Gehalten. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 43. 1992, S. 107−116.
• Einfluß der Stickstoffdüngung auf Ertrag und Weinqualität bei Blauem Spätburgunder. In: Rebe u. Wein 46. 1993, S. 351−353, 377−380.
• Dr. Joachim Kannenberg zum Gedenken. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 1997. 48. Waldkirch i.Br. 1996, S. 10, mit Abb.

Quellen:
• Persönlich bekannt.
• Unterlagen des Staatl. Weinbauinstituts Freiburg.
• Dr. Joachim Kannenberg zum Gedenken. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch. 48. Waldkirch i.Br. 1997, S. 10, mit Abb.

Autor: Schr.

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