Fresenius, Heinrich (1847-1920)

Heinrich FRESENIUS, Chemiker 

* 14. November 1847  in Wiesbaden  
† 14. Februar 1920 in Wiesbaden
Mutter: Charlotte geb. Rumpf
⚭ 1876 mit Eva von Heusch (1851-1930), vier Söhne und eine Tochter

 

Der älteste Sohn von C.R. Fresenius lernte nach seinem Abitur 1866 drei Semester im Labor seines Vaters und studierte neben und nach aktivem Militärdienst bei Hermann Kolbe in Leipzig. 1872 promovierte er dort und trat im gleichen Jahr ins Labor seines Vaters ein, wo er 1884 die Leitung der Abteilung für technisch-chemische Untersuchungen übernahm. Seine agrikulturchemischen Arbeiten bis 1898 umfassen insbesondere solche zu Düngern und Düngung, Mostanalysen und Fragen der Weinzuckerung. Ab 1897 leitete er mit seinem jüngeren Bruder Theodor Wilhelm Fresenius das Laboratorium. 1881 übernahm er die Leitung der neu eingerichteten agrikulturchemischen Versuchsstation des Vereins Nassauischer Land- und Forstwirte. Jahrelang hielt er sonntags an vielen Orten in Nassau Fortbildungsvorträge zur Düngung und etablierte ein effizientes Kontrollsystem für den Handel mit Dünge- und Futtermitteln. Er erwarb den Befähigungsnachweis als Nahrungsmittelchemiker.

Die  wissenschaftlichen Arbeiten von Heinrich Fresenius aus jener Zeit erstrecken sich auf die verschiedensten analytischen Probleme und auf agrikulturchemische Fragen, darunter die Untersuchung des Weinbergschwefels, Stickstoffverluste bei Stallmistdüngung, Kartoffelzucker in Moselweinen und Mostanalysen. Sein Gutachten zur Weinzuckerung (1881)3 war wegweisend. 

Heinrich Fresenius starb am 14.02.1920 nach einer Lungenentzündung.

 Aus dem Chemischen Laboratorium Fresenius gingen zahlreiche agrikulturchemische und weinbezogene Publikationen hervor, die für den Zeitraum bis 1897 in Lit. 1 erfasst sind (S. 132 ff.)

 Quellen:

  1. Leo Gros, Carl Remigius Fresenius (1818-1897) und sein Laboratorium. Beiträge zur Weinanalytik, Önologie und Agrikulturchemie im 19. Jahrhundert. Hrsg.: Gesellschaft für Geschichte des Weines, Schriften zur Weingeschichte 195 – und Jb. Nassauischer Verein für Naturkunde, Sonderband 5. Wiesbaden 2018, S. 22
  2. Fresenius, Heinrich Fresenius 1847-1920. In: R. Vaupel (Hrsg.), Nassauische Lebensbilder Band I. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau X,1., Wiesbaden 1940, S. 204-208.
  3. Fresenius, Ein Gutachten betreffs der Weinverzuckerungsfrage. Der Weinbau 7(22), 171(1881)

 

Autor:

Prof. Dr. Leo Gros, Geisenheim-Johannisberg

 

Abbildung:

Archiv Hochschule Fresenius

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