Kochkunst und Esskultur sind seit Beginn der Menschheit untrennbar mit sämtlichen Bereichen unseres sozialen Lebens verbunden. Nirgendwo lassen sich Zeitgeist und Werteverständnis einer Epoche so unmittelbar ablesen wie an den Gepflogenheiten der Nahrungszubereitung und ihrer Konsumierung.
In einer Zeit ständig wechselnder Werte ist es besonders wichtig, den Blick nicht nur auf aktuelle Trends zu richten und offen für zukünftige Bewegungen zu sein, sondern ebenso die Traditionen zu erforschen, zu dokumentieren und weiter zu entwickeln.
Dies gilt sowohl für die Kochkunst, als auch ganz besonders für das weite Feld der Tischkultur im Allgemeinen.
Der Verein Deutsche Tafelkultur e.V. greift dieses faszinierende Thema auf, um einen konstruktiven Bogen zu spannen von der Vergangenheit über die Gegenwart zur Zukunft.
Besucherinformationen zum Museum
Infos zu den Ausstellungen im Museum: www.tafelkultur.com
Neue Dauerausstellung im Haus des Genusses im Landesmuseum Koblenz, Festung Ehrenbreitstein
Foto: Thomann
Nach den Stationen Trier und Bingen ist diese Weinkultur-Ausstellung in Koblenz angekommen.
Rheinland-Pfalz ist das Weinland Nr. 1 in Deutschland, hier liegt Deutschlands größte Anbaufläche für Wein. Das Haus des Genusses im Landesmuseum Koblenz widmet dem Weinbau als einem großen Wirtschaftszweig des Landes eine eigene Dauerausstellung.
Verehrt und verboten, gefeiert und gefürchtet: Der Wein und sein Rausch sind treue Begleiter der Menschheitsgeschichte. Die Ausstellung bietet eine kleine Kulturgeschichte des edlen Tropfens – und erzählt vom Weinbau an Rhein und Mosel durch die Jahrhunderte.
Besucherinformationen zum Museum
Weitere Infos zur Dauerausstellung: www.tor-zum-welterbe.de
Im ursprünglichen Sinne ist ein Museum das Heiligtum der Musen, also der Schutzgöttinnen der Künste, Kultur und Wissenschaften. Genau diesen drei Themen widmet sich heute ein Museum, und zwar hinsichtlich seiner Sammlung von bedeutsamen, lehrreichen und exemplarischen Gegenständen eines bestimmten Fachgebiets. Auf den Wein bezogen, überwiegen die wichtigen Prozesse des Rebenanbaus und der Kellerwirtschaft – und erst in zweiter Hinsicht kommen die Trinkkultur sowie die sich nach jedweder Art mit dem Wein beschäftigenden Menschen in Betracht.
Viele Museen befinden sich in altehrwürdigen Gebäuden und unterstreichen so ihr Geschichtsbewusstsein. Aber es entstehen auch Museen und Ausstellungen mit neuen, modernen Konzepten oder sogar in völlig neugebauten, zweckorientierten Räumlichkeiten. Die Museumslandschaft befindet sich im Prozess der Umgestaltung, wobei auch elektronische Medien zum Einsatz kommen. Das trifft natürlich auch auf Museen für den Wein und Weinbau sowie die Weinkultur zu, wobei immer mehr Randgebiete einbezogen werden.
Die Gesellschaft für Geschichte des Weines kann und will nicht auf alle Weinmuseen der Welt eingehen bzw. diese näher vorstellen. Aber einige wichtige Neuentwicklungen sollen hier genannt werden. Mittels Verlinkungen ins Internet können dann Details zu den Museen nachgelesen werden.
Diese Auflistung wird zu besonderen Anlässen ergänzt. Daher sind Anregungen hierfür herzlich willkommen.
Deutschland:
- Frankfurt (Main): Deutsches Museum für Kochkunst und Tafelkultur
- Freyburg (Unstrut): Weinmuseum Sachsen-Anhalt im Schloss Neuenburg
- Koblenz: WeinReich Rheinland-Pfalz
- Meersburg: VINEUM Bodensee – Wein, Kultur, Geschichte
Frankreich:
- Bordeaux: La Cité du Vin – a world of cultures
Schweiz:
- Rümikon: ELVA-Kellereimaschinen-Sammlung
Spanien:
- Briones: Vivanco Museum of Wine Culture
In Meersburg eröffnete im Juli 2016 eine neue Kultureinrichtung: das „VINEUM Bodensee. Wein, Kultur, Geschichte“.
Mittelpunkt des Hauses ist eine ständige Ausstellung, die sich der Kultur des Weines widmet.
Unser Mitglied Dr. Christine Krämer ist Co-Kuratorin der Ausstellung, die sie gemeinsam mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Knubben und dem Historiker Dr. Andreas Schmauder konzipierte. Für die Gestaltung war der Ausstellungsmacher Korkut Demirag von Demirag Architekten, Stuttgart, mit seinem Team zuständig.
Im behutsam renovierten Heilig-Geist-Spital mit seiner noch funktionstüchtigen Baumkelter von 1607 erzählen vierzehn Themenräume die 1000-jährige Kulturgeschichte des Weines – in globaler Perspektive ebenso wie in seiner besonderen Bedeutung für die Geschichte der Stadt Meersburg und der gesamten Bodenseeregion. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt über thematische Zugänge mit wenigen ausgesuchten Exponaten und medialer Aufbereitung.
Fotos: Stadt Meersburg
Themen sind unter anderem „Wein weltweit“ mit 100 repräsentativen Weinflaschen aus den 100 Weinbauländern der Welt oder „Rausch und Ritual“ zur Erläuterung, warum der Wein unter allen Genussmitteln seine herausragende Bedeutung gewonnen hat. In einem weiteren Raum geht es um die Spezialisierung von Wirtschaftszweigen seit dem Mittelalter, um Kulturlandschaft und um den Ressourcenverbrauch im Weinbau. Im Ausstellungsraum „Kulturen des Trinkens“ werden ausgewählte Trinkanlässe vorgestellt. Wer trank wann, was, wieviel und warum? Audio-visuell erleben die Besucher in einer medialen Inszenierung von Tischszenen, welche historischen Trinkrituale an den Weingenuss geknüpft waren.
Ein umfangreiches Kultur- und Veranstaltungsprogramm unter der Regie der Kulturamtsleiterin Christine Johner rundet die neue Kultureinrichtung der Stadt Meersburg ab.
Das VINEUM Bodensee ist ein moderner, zeitgenössischer Akzent in der historischen Altstadt Meersburgs und versteht sich als Teil der besonderen Kulturlandschaft rund um den Bodensee.
Öffnungszeiten und weitere Infos → www.vineum-bodensee.de
Interessanter Artikel im → Südkurier
In Zusammenarbeit mit dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, Koblenz, konnte im Frühjahr 2015 eine umfangreiche Sammlung historischer Wein- bzw. Getränkekarten aus Restaurants und Hotels, vereinzelt auch Preislisten von Weinhändlern, digitalisiert werden:
Sie sind von dem Privatsammler Manfred Rauscher zusammengetragen worden und stehen nunmehr hier in der Internet-Datenbank dilibri zur Verfügung.
Die Weinkarten stammen aus dem Zeitraum zwischen 1856 (Beispiel 1) und ca. 1980 (Beispiel 2).
Der Schwerpunkt der Sammlung liegt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhhunderts.
Das historisch wertvolle Material gibt zu mancherlei Fragen der Weingeschichte Auskunft: zum Bezeichnungsrecht, den Verbraucherpräferenzen, dem Preisgefüge im nationalen und internationalen Vergleich, zur Weinwerbung, zur Selbstdarstellung der Gastronomiebetriebe. Nicht zuletzt aber stellt es auch einen oftmals reizvollen Einblick ins Druckgewerbe und die Werbegrafik früherer Zeiten dar.
Die Gesellschaft für Geschichte des Weines besitzt umfangreiche Sammlungen zur Geschichte und Kultur des Weines:
- Bücher zum Thema Wein in der eigenen Bibliothek
- Münzen und Medaillen mit Weinmotiven aus der Zeit der Antike bis zur Gegenwart
- Etiketten zu verschiedenen thematischen Sammelgebieten
- Briefmarken mit Bezug zum Wein
- Historische Weinkarten
Diese Sammlungen zur Weinkultur werden laufend ergänzt. Daher sind Anregungen und Spenden hierfür herzlich willkommen.
Sonderausstellung im Schlossparkmuseum
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Wein und Sekt in alten FlaschenUnser Mitglied Degenhard May wird im Schlossparkmuseum in Bad Infos zu den Öffnungszeiten des Schlossparkmuseums in Bad Kreuznach |
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Die Briefmarkensammlung der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. mit Bezug zum Wein wurde 1996 neu begonnen. Der Auftrag lautete, alle Briefmarken der ganzen Welt, die einen Bezug zum Wein haben, ob postfrisch oder gestempelt, zu sammeln. Nach sechs Jahren wurden etwa 1000 Marken zusammengetragen.
Da jeden Tag neue Marken erscheinen, ist nicht bekannt, wie viele Marken es mit diesen Motiven gibt. Einer Aufstellung eines erfahrenen Sammlers zufolge waren es vor etwa fünf Jahren ungefähr 1500 Marken, welche die verschiedenen Postanstalten der ganzen Welt editiert haben.
Unserer Sammlung fehlen vor allem die Marken aus Übersee, insbesondere aus Afrika und Asien. Diese Marken sind im einschlägigen Fachhandel und bei anderen Sammlerkollegen nur sehr schwer zu beschaffen. Es wird jedoch versucht, alle fehlenden Marken noch zusammenzutragen.
Neben den Briefmarken besitzen wir auch einen kleinen Bestand an Werbemarken vom Beginn des 20. Jahrhunderts.
Informationen zu unserer Sammlung erhalten Sie von
Günther Liepert
Günthergasse 13
97450 Arnstein
Fon 09363 994230
Weinanbau in Deutschland - ab 7.9.2017
Deutschlands schönste Panoramen: Badische Weinstraße - ab 12.10.2017
Unsere Etikettensammlung befindet sich in der Bibliothek der Hochschule Geisenheim.
Nähere Informationen erhalten Sie von:
Sabine Muth
Bibliothek der Hochschule Geisenheim
65366 Geisenheim * Von-Lade-Straße 1
Fon 06722 502-261 oder -262 (Ausleihe, Auskunft)
Museum für Weinkultur im Historischen Rathaus
(Foto: Stadt Deidesheim)
Die Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. besitzt eine umfangreiche Sammlung von Münzen und Medaillen mit Weinmotiven aus der Zeit der Antike bis zur Gegenwart. Sie wird von Dr. Fritz Schumann betreut und ist als Dauerleihgabe ausgestellt im
Museum für Weinkultur
Marktplatz 9 - Historisches Rathaus
67146 Deidesheim
Öffnungszeiten: www.weinkultur-deidesheim.de
Sammlung der Gesellschaft für Geschichte des Weines, Wiesbaden,
zusammengetragen von Dr. Ernst Emmerling und Dr. Fritz Schumann erstmals mit Unterstützung der Kreissparkasse Bad Dürkheim zu deren 150-Jahrfeier vom 1.-16. Okt. 1987 bei der Niederlassung Neustadt und vom 8.-22. Dez. 1987 bei der Hauptstelle Bad Dürkheim ausgestellt.
Dauerausstellung im Museum für Weinkultur in Deidesheim
Münzsammlung der GGW in Deidesheim (Foto: Dr. Fritz Schumann)
Bei der Motivsammlung zu den Themen "Rebe und Wein" im weiteren Sinne, handelt es sich um eine offene Sammlung, die weiter wachsen und ergänzt werden soll. Ebenso wie die Reihe aus der Antike wegen ihrer Vielfalt nicht abgrenzbar ist, ermöglichen moderne Münzen und Medaillen ständig reizvolle Ergänzungen. Wer zum Schließen von Lücken beiträgt, dem sei herzlich gedankt.
Die Sammlung ist gegliedert und dargestellt nach den Motivgruppen
I. Weintrauben
II. Rebe und Weinberg
III. Weingefäße und Weinbaugeräte
IV. Weingenuß und Kultus
V. Götter, Weinheilige und ihre Begleiter
VI. Sondermünzen
Es ist verständlich, daß besonders bei den Gruppen III., V. und VI. Überschneidungen vorkommen. Häufiger vorhandene Motive sind auf verschiedene Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe VI. Sondermünzen sind ideell zu Rebe und Wein in Beziehung stehende Stücke enthalten, die kein direkt zuordenbares Motiv tragen. Hierzu gehören Prämiierungsmedaillen, Prägungen mit Beziehung zu großen Weinjahrgängen oder mit Hinweisen zum Weg der Weinkultur sowie eine Reihe des römischen Kaisers Markus Aurelius Probus (276-282 n. Chr.), der die Weinbaubeschränkungen des Kaisers Titus Flavius Domitian (81-96 n. Chr.) aufhob, mit seinen Soldaten zur Ausbreitung des Weinbaus beitrug und dabei ermordet wurde.
Es ist verständlich, daß die Gliederung nicht endgültig sein kann. Werden mit dem Wachsen der Sammlung einzelne Motivgruppen umfangreicher, so ist die eigene Darstellung dieser als Untergruppen möglich.
Die Sammlung ist nicht nach Zeiten gegliedert. Motiv und künstlerischer Ausdruck von 2500 Jahren "Rebe und Wein auf Münze und Medaille" sollen sich reizvoll in den Themenkreisen widerspiegeln.
Anmerkung: Bei der Darstellung waren die Veröffentlichungen von Friedrich von Bassermann-Jordan und Helfried Ehrend wertvolle Hilfen.
l. Weintrauben
Trauben allein, mit Blättern, an Trieben, zusammen mit anderen Früchten, in Schalen, Füllhörnern oder Kränzen sind häufig Themen auf Münzen und Medaillen. In der Antike waren sie allein oder mit anderen Darstellungen, wie Amphoren, Löwen oder Heroen, Zeichen für Städte, die ihre Geschichte mit Mythen um den Wein in Verbindung brachten oder deren Weinwachstum berühmt war.
Auf jüdischen Münzen aus der Zeit Simon Bar-Kochbas im 2. Jh. n. Chr. waren sie religiöses Symbol, im Mittelalter relativ selten Zeichen für Städte und Wein. Später bis heute war Traube und Rebe Symbol der Fruchtbarkeit oder Sinnzeichen für ein Produkt des Landes.
Häufig war sie zusammen mit gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen Schmuck auf Medaillen zur Prämierung besonderer Leistungen.
II. Rebe und Weinberg
Wie die Traube sind auch Rebstock und Weinberg beliebte Darstellungen. In der Antike konnten sie an deren Stelle treten und z.B. in Maronaia Hauptbild werden, weil der Heros der Stadt, Maron, Odysseus den Wein gegeben haben soll, mit dem er den Polyphem trunken machte.
Besonders häufig sind Rebe und Weinberg christliches Symbol: sei es in Anlehnung an den Vergleich mit Christus: "Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben!" oder als Zeichen des Schutzes in der Gemeinschaft mit Christus.
Darüberhinaus waren Rebe und Weinberg Zeichen der Fruchtbarkeit, des Gedeihens und des Wohlergehens. Eine Rebe steht bei Jubiläen für die Familie
und die Zahl der Trauben für die Zahl der Kinder. Der sonnenbeschienene Weinberg war das Symbol für Gottes Segen oder auf Belobigungsmedaillen Ergebnis des Fleißes. Zuletzt ist die Rebe, an der eine aus den Wolken kommende Hand Trauben pflückt, Zeichen für das Ableben auf Sterbemedaillen.
III. Weingefäße und Weinbaugeräte
Während Weinbaugeräte relativ selten sind, werden Weingefäße um so häufiger dargestellt. In der Antike waren sie wie Traube, Rebe und Weinberg Hinweis auf die Geschichte der Städte, deren Symbol sie waren. Amphore, Weinkanne, Kantharos, Schöpfkelle und Opferschale treten allein oder zusammen mit anderen Weinsymbolen auf. Kanne und Schale werden mit weiterem Altargerät oder bei Opferszenen in römischer Zeit dargestellt.
Dieser Brauch setzt sich fort auf jüdischen und christlichen Darstellungen. Der Kelch tritt an die Stelle von Konfirmation und Kommunion oder der christlichen Gemeinschaft.
Eine Sonderreihe sind die Medaillen für Riesenfässer, wie für das Heidelberger Faß, die zur Erinnerung an die Herstellung oder der Reparatur geschlagen wurden. Dies gilt auch für die Ratsmedaillen, die als Beleg für die Teilnahme an Sitzungen oder als Bon für einen Umtrunk ausgegeben wurden.
IV. Weingenuß und Kultus
Reizvoll verraten die schwierig darstellbaren Szenen die Trunksitten ihrer Zeit, obwohl sie häufig religiöse Hintergründe haben. Die Hochzeit von Cana ist neben Reben ein beliebtes Thema auf Ehemedaillen. Essen und Trinken im Schutz der Rebenlaube kommen vor, ebenso kann der gedeckte Tisch Dankeszeichen für das Ende einer Reihe schlechter Ernten oder einer Aufforderung zur Mäßigkeit beim Trinken sein. Das Mahl mit Wein und Brot war Hinweis auf das Passah-Fest im Alten Testament oder auf das Abendmahl mit Jesus Christus.
V. Götter, Weinheilige und ihre Begleiter
Auch hier beginnt die Reihe in der Antike. Das Haupt des Dionysos mit dem vor dem Rausch schützenden Efeukranz im Haar ist Zeichen für den Ort seiner Herkunft, Nysa in Kleinasien oder Theben in Boetien oder für Naxos, wo er der Legende nach mit Ariadne zusammentraf. Seltener ist das ganze Bild des Gottes, in römischer Zeit in Frauenkleidern, oder mit Preisurne und Panther. Häufiger sind seine Begleiter und Zeichen: Satyrn und Mänaden bei Liebesspielen, Silene, Marsyas mit dem Weinschlauch oder Efeublatt, Thyrsosstab und Panther. Diese Darstellungen werden bis in die Gegenwart verwendet, z.B. besonders schön auf Notgeld aus Porzellan in den 20er Jahren. Nicht so häufig werden Weinheilige dargestellt. Ortspatrone oder ihre Zeichen treten für ihre Orte ein.
VI. Sondermünzen
An den Weg des Weines erinnern die Münzen von Phokaia in Kleinasien, deren Bürger 600 v. Chr. die Kolonie Massilia, das heutige Marseiile, gründeten und damit Weinbau und Weinkultur in den Bereich Mitteleuropas brachten. An diesen Vorgang erinnert eine zur 2500 Jahrfeier im Jahr 1900 geprägte Prunkmedaille.
Zu den Sondermünzen gehören auch als negative Erinnerung Münzen des römischen Kaisers Titus Flavius Domitian (81-96 n. Chr.), der aus Wettbewerbsgründen um 91 n. Chr. dem Weinbau in den römischen Provinzen Einschränkungen auferlegte. Positiv wäre die Erinnerung an einen der berühmtesten Jahrgänge der Antike, den 121er, der nach dem Konsul Opimius benannt und noch nach Jahrhunderten getrunken wurde. Im besonderen Maße aber die Erinnerung an den Kaiser Markus Aurelius Probus (276-282 n. Chr.), der die Beschränkungen Domitians wieder aufhob.