Scheuerpflug, Georg (1922-1994)
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SCHEUERPFLUG, Georg, Dr. agr., Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau Würzburg-Veitshöchheim (1979−86). * 1.1.1922 in Waizenbach bei Hammelburg, † 14.10.1994 in Würzburg. verh. 1958 mit Elisabeth, geb. Schekenhofer. 3 Kinder.
Nach Abitur, Kriegsdienst, zuletzt im Afrikakorps und amerikanischer Gefangenschaft, wo er die dort angebotenen Studienmöglichkeiten nutzte, setzte er nach seiner Entlassung die praktische und theoretische Ausbildung fort. Er studierte an der Universität Weihenstephan Landwirtschaft. Nach dem Diplom 1950 war er zwei Jahre am Institut für Acker- und Pflanzenbau tätig. Es folgte die praktische Tätigkeit am Landwirtschaftamt in Münchberg. Als Landjugendberater organisierte er unter anderem den ersten Berufswettkampf der Winzerjugend. 1955 konnte er die große Staatsprüfung ablegen und 1957 mit einer Arbeit über die Wurzeluntersuchungen der Luzerne promovieren. Es folgten die Jahre als Referent für Erzeugung, Ernährung und Betriebswirtschaft an der Regierung Unterfranken. 1973 wurde S. als Nachfolger von Prof. Dr. H. Breider zum Direktor der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau berufen. 1979 erfolgte die Ernennung zum Präsidenten, ein Amt, das er mit viel Erfolg bis zu seiner Pensionierung 1986 wahrnahm. Eine der wichtigsten Aufgaben war die Umgestaltung der Landesanstalt. Er setzte auf eine praxisorientierte Versuchs- und Forschungstätigkeit sowie als zweiten Schwerpunkt die Lehrtätigkeit an der Fach- und Technikerschule. Zur Verbesserung des Bildungsstandes der Jugend wurde die dreisemestrige Fachschulausbildung für Wein-, Gemüse- und Obstbau eingeführt. Mit seinem Namen eng verbunden ist die Neuorganisation der staatlichen Fach- und Technikerschule sowie die Gliederung in fünf Abteilungen (Gartenbau und Weinbau, Kellerwirtschaft, Rebenzüchtung und Staatsweingut) S. war maßgeblich an der Gründung der Winzerseminare, Erzeugergemeinschaften im Weinbau, Vorbereitung des neuen Weingesetzes 1971, das zur Einführung der Qualitätsweinprüfung führte, beteiligt. Er war Mitbegründer des "Vereins fränkischer Weingüter und Selbstvermarkter". 1972−86 war er Vorsitzender des "Arbeitskreises Marktwirtschaft" beim fränkischen Weinbauverband. Vielfach wurde er für seinen Einsatz geehrt. So vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, von der Bayerischen Staatsregierung mit dem Ehrenteller. Von der Stadt Würzburg wurde ihm die Lindahl-Medaille verliehen. 1997 erhielt er die Frankenwein-Medaille in Gold.
Autor: Scheu.