Zimmermann, Johannes G. (1907-1998)

ZIMMERMANN, Johannes G., Dr. phil., Botaniker.
* 28.1.1907 in Bautzen / Sachsen, † 18.11.1998 in Sölden bei Freiburg.
Vater: Paul Zimmermann, Fabrikbesitzer.
16.3.1933 Ehe mit Luise E. Mugler, 5 Kinder.

Nach dem Abitur 1926 an der Oberrealschule in Bautzen naturwissenschaftliches Studium in München (1926−29), Kiel (1929), Berlin (1929/30) und abschließend wieder in München (1930−32). 1931 Promotion zum Dr. phil, 1932 Staatsexamen in Biologie, Chemie und Geographie für das Höhere Lehramt an Gymnasien in Bayern. 1932−34 Hochschulassistent an der Landw. Hochschule München-Weihenstephan im Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung. Ende Mai 1934 trat Z. die Stelle des Leiters der Abteilung Rebenzüchtung und Mikrobiologie am Badischen Weinbauinstitut in Freiburg an. 1937 Ausgliederung der Rebenzüchtung des Institutes, Überführung und Übernahme der Leitung der Reichsrebenzüchtung Baden. 1940−45 als Wehrbiologe im Sanitätsdienst. Am 1.10.1945 Wiederaufnahme des Dienstes am Staatl. Weinbauinstitut Freiburg, zuständig für die Rebenzüchtung, nachdem 1945 die Rückführung der Reichsrebenzüchtung an das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg erfolgt war. 1949 Regierungsbotaniker, 1962 Hauptbotaniker, 1965 O. Reg. Botaniker, 1970 Reg. Biologiedirektor. Zum Ende Januar 1972 in den Ruhestand getreten. Neben speziellen botanischen Themen zur Morphologie, Histologie und Physiologie der Rebe widmete sich Z. vor allem der Möglichkeit von züchterischen Leistungsverbesserungen der badischen Rebsorten. So führte er die seit 1920 im Institut begonnene Klonenselektion weiter und sorgte für hochwertiges Vermehrungsmaterial. Züchterisch bearbeitete er die Kreuzungssorten Freisamer (Silvaner × Ruländer) und Traminer × Riesling (Zähringer) weiter, kreuzte selbst den Nobling (Silvaner × Gutedel) und züchtete die Färber-Kombinationen Deckrot (1939 aus Ruländer × Färbertraube) und Kolor (1939 aus Blauer Spätburgunder × Färbertraube). Seit 1954 befasste sich Z. mit der Resistenzzüchtung durch Kreuzung zwischen französischen Hybriden und Europäer-Reben, woraus u.a. die pilzwiderstandsfähigen Ertragsrebsorten FR 993−60 (Merzling) und FR 946-60 hervorgingen. Die pilzwiderstandsfähige Neuzucht Johanniter trägt seinen (Vor)Namen. Auch in der Unterlagen-Neuzüchtung prüfte Z. die Möglichkeiten der Resistenzkreuzung, insbesondere mit der reblauswiderstandsfähigen Vitis cinerea, befasste sich aber auch ausführlich mit Fragen der Trockenresistenz und Chlorosefestigkeit von Unterlagsreben.

Veröffentlichungen:
• Neue badische Reinhefen. In: Ztbl. f. Bakter. II. Abt. 1934−1937.
• Entwicklung, Histologie und Wasserhaushalt des Blattes in Beziehung zur Ökologie der Rebe (Gattung Vitis). In: Mittg. Klosterneuburg 5A, 1955, S. 70−90.
• Über die Leistungen einiger pilzresistenter Neuzüchtungen. In: Deutscher Weinbau-Kalender. 12, 1961, S. 56−63.
• Untersuchungen über die Modifikabilität und Variabilität der Blattstruktur bei Vitis-Arten, -Sorten und -Nachkommenschaften aus interspezifischen Kreuzungen. In: Vitis. 3, 1963, S. 177−189.
• Untersuchungen zur Prüfung der Adaptation und Affinität von Pfropfkombinationen. In: Wein-Wissenschaft. 25, 1970, S. 346−355.

Literatur:
• Persönlich bekannt.
• Unterlagen des Staatl. Weinbauinstituts Freiburg.

Autor: Schr.

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