Matuschka-Greiffenclau, Erwein, Graf (1938-1997)

Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau

Erwein Graf MATUSCHKA-GREIFFENCLAU – Weingutsbesitzer; Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes.
* 15.11.1938 in Winkel.
† 19.8.1997 auf Schloss Vollrads.
Vater: Richard Graf Matuschka-Greiffenclau (Weingutsbesitzer).
Mutter: Eleonore Gräfin Neipperg.
1. Ehe mit Sophie Gräfin Waldburg zu Zeil.
2. Ehe 1983 mit Sabine Naggert; 1 Tochter.

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Rechtswissenschaften in München und Berlin.
Seiner Neigung entsprechend legte er den Schwerpunkt seiner weiteren Ausbildung auf Betriebswirtschaft und Markt.
So übernahm er 1969 bei Olivetti in Frankfurt eine Aufgabe in der Verkaufsabteilung, später wurde er Leiter der Marketingabteilung.
Es folgten Jahre der freien Mitarbeiterschaft und in der Management Assistent Cooperation Frankfurt.
1977 übernahm er nach dem Verzicht des älteren Bruders in der 27. Generation die Verwaltung des Familienerbes, das Weingut Schloss Vollrads, das zu den ältesten Weingütern Deutschlands gehört und auf 1211 zurückgeht. Schon bald engagierte er sich als Betriebsleiter.
Er übernahm den Vorsitz der Rheingauer Weinwerbung.
1978−1990 führte er den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) als Vorsitzender.
1990 wählten ihn die Rheingauer Winzer zum Präsidenten des Rheingauer Weinbauverbandes.
Das 50-jährige Jubiläum der Wiederbegründung des Verbandes richtete er im Juli 1997 auf Schloss Vollrads aus.
Er war kein bequemer, aber ein Präsident mit klaren Zielvorstellungen und starker Durchsetzungskraft. So kam es unter seiner Leitung zur Auflösung der Rheingauer Weinwerbung und zur Gründung der Gesellschaft für Rheingauer Weinkultur GmbH. Sein Anliegen war die Profilierung des Rieslings, verbunden mit hoher Qualität sowie die Betonung der Harmonie von Speise und Wein, was er selbst vorbildlich praktizierte. Über Weinproben in Verbindung mit der Rheingauer Küche hinaus baute er das Gutsrestaurant Schloss Vollrads und das Gourmetrestaurant Graues Haus zu ersten Adressen für Wein und Gastronomie im Rheingau aus.
Bereits bei der Übernahme vom Vater war das Weingut stark verschuldet. Notwendige und weitere Investitionen führten 1997 zu einer prekären finanziellen Lage, aus der er keinen Ausweg mehr wusste, was dann zu seinem frühen Tod führte.
Der Rheingauer Weinbau und der deutsche Weinbau verloren einen tatkräftigen Repräsentanten, was als großer Verlust empfunden wurde.

Veröffentlichungen:
• Der städtische Weinschenk. Weinstuben, Weinkneipen, Weinhäuser in Frankfurt / Mainz / Wiesbaden. 1982. Schoene Nr. 13173
Weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen und weiterführende Literatur:
• Auskünfte der Gutsverwaltung.
• Graf Matuschka war dem Verfasser gut bekannt.
• Junglas, W.: Der Wein-Graf: Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau – ein Porträt. Leinpfad Verlag, Ingelheim 2017. ISBN 978-3-945782-29-3. Vertrieb: Weinbuch-Versand
WIKIPEDIA

Autor:
Prof. Dr. Paul Claus, Geisenheim

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