Kapraun, Otto Lorenz (1881-1967)

KAPRAUN, Otto Lorenz, Winzer und Gastwirt. * 12.4.1881 in Großostheim im Bachgau, † 12.4.1967 ebd. verh. mit Maria Kratz aus Wenigumstadt, 6 Kinder.

K. wird noch heute als Weinbaupionier im Bachgau gefeiert. Bachgau, südlich von Aschaffenburg, der einzige Raum in Franken, der seinen Weinbau auf die Römer zurückführt, war 1850 ohne Weinbau und ohne Weinhandel. Von seinen rheinhessischen Schwägern in Bodenheim überredet, pflanzte K. 1911 in der Lage Reischklinge die ersten Reben, den Silvaner aus Deidesheim. Mit 70 Stöcken fing er an. Er vermehrte aus seinem Bestand nur die konstanten Träger. Bald interessierten sich auch seine kritischen Freunde für einen Versuch: Peter Hock, Johann Thomas Becker, August Becker und Geschw. Kehrer. Dr. August Ziegler, der 1921 die Rebenzüchtung übernommen hatte, nahm Kontakt mit K. auf und weihte ihn in die Technik der Klonenzüchtung ein. So wurde K. der erste Klonenzüchter in Franken. Nach dem 2. Weltkrieg waren vier Kapraunklone vorhanden, die im Wiederaufbau des Weinbaues in Franken vorwiegend gepflanzt wurden, z.B. in Erlenbach bei Marktheidenfeld, dem 1. Flurbereinigungsprojekt im Fränkischen Weinbau 1954. Die Klone sind außerordentlich konstant im Ertrag wie in der Qualitätsleistung. Von seinen sechs Kindern übernahm eine Tochter die Gaststätte "Zum Ochsen", sein Sohn Alfons das Weingut (6 ha), dem er die bekannte Weinkellerei anbaute. 1930 gründete K. mit seinen Winzerfreunden den Weinbauverein, aus dem einige Monate später die Winzergenossenschaft hervorging, der er aber nicht angehörte.

Literatur: Aus Zeitschriften gesammelte Beiträge anlässlich seines 80. und 85. Geburtstages und seines Todestages. Weitere Recherchen bei Weingut und Weinkellerei A. Kapraun und Sohn, Inh. Anton K., Pflaumheimer Str. 25, 8754 Großostheim.

Autor: Br.

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