Stedman, Karl von (1875-1933)

Karl von STEDMAN – Weingutsbesitzer, Politiker, Weinbauvertreter  

* 30.09.1875 in Ettlingen
† 30.09.1933 in Neustrelitz
Vater: Robert von Stedman (1844–1884)
Mutter: Elisabeth geb. Kraul (1856–1945)
⚭ am 08.05.1928 mit Marie Augusta Frederica Elizabeth Jametel (1905–1969)
1 Sohn (Ralf Joachim)

 

Major a.D. Karl Barton, genannt von Stedman, war Besitzer des Landguts Besselich in Koblenz-Urbar, das von seinem Großvater Karl Johann Wilhelm von Barton, genannt von Stedman (1808-1882) erworben worden war. Sein Großvater entstammte einem uralten schottischen Adelsgeschlecht, studierte Jura, ging als Liberaler in die Politik, war von 1835 bis 1848 Mitglied des  Rheinischen Provinziallandtags und auch Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Sein Sohn Robert (1844-1884) starb bereits mit 40 Jahren, von denen er 21 Jahre als Berufssoldat aktiv war und als hochdekorierter Offizier an den Feldzügen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und gegen Frankreich (1870) teilgenommen hatte. Er war verheiratet mit Elisabeth, geb. Kraul. Ihr Sohn Karl ging in Koblenz und Weilburg auf das Gymnasium. Statt es mit der Matura abzuschließen, legte er 1895 ein Fähigkeitsexamen für eine militärische Laufbahn ab. 1896 schloss er auf der Kriegsschule  in Danzig seine Offiziersprüfung ab und wurde zum Leutnant befördert. 1928 heiratete er Marie Auguste Jametel, eine Nachfahrin des Großherzoglichen Hauses Mecklenburg-Strelitz. Sie hatten einen Sohn Ralf Joachim, der am 24. Februar 1933 geboren wurde.

Stedman war ein vielseitiger Mann, der in seinem Leben viele Ämter innehatte: so war er unter anderem Mitglied des Landeseisenbahnrates der Eisenbahndirektion Frankfurt und des Rheinwasser-Beirats. Vor allem aber übernahm er Ehrenämter in der Landwirtschaft und im Weinbau: Über viele Jahre war er im Vorstand der Rheinischen Landwirtschaftskammer tätig. Er war treibende Kraft und Präsident des 1921 gegründeten Rheinischen Winzerverbandes, einige Jahre auch Präsident des Preußischen Weinbauverbandes und Mitglied im Vorstand des Deutschen Weinbauverbandes. Er gehörte mehrere Jahre dem Provinziallandtag und dem Provinzialausschuss an. Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des Kreistags Koblenz-Land und über viele Jahre Kreisdeputierter im Landkreis. 

Er hatte sich engagiert für die rheinischen und deutschen Weinbauinteressen eingesetzt. Sein Wort hatte Gewicht, so war er unter anderem Mitglied der deutschen Delegation, die sich für die Wahrung der Weinbauinteressen beim berüchtigten Deutsch-Spanischen-Handels-Abkommen in Madrid einsetzte. Er starb überraschend mit 58 Jahren am 30. September 1933. Der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes August Freiherr von Schorlemer schrieb im Nachruf: „Mit Herrn von Stedman ist eine Persönlichkeit dahingegangen, die wie selten eine andere, jederzeit bereit war, mitzuraten und mitzutaten.“  

Quellen:

Sammlung der Familienstiftung von Barton  gen. von Stedman im Landeshauptarchiv Koblenz

Fachzeitschrift DER DEUTSCHE WEINBAU, Jahrgänge 1921–1933

Wegner, Sigrid: 800 Jahre Besselich und Urbar, Festschrift, Urbar 2004

Bildnachweis:

 

Autor:

Dr. Rudolf Nickenig

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